Geglücktes Experiment
Erfolgreiche Initiative der Max Ernst Gesellschaft
Erfolgreiche Initiative der Max Ernst Gesellschaft
Wer sich Max Ernst nähern möchte, begibt sich aufs Eis. Ob er vor einer Abwandlung des Künstlerbildes Halt macht, ob er ihn selbst erreicht? Überlegungen, die Micka Berboth veranlaßten, das vorliegende Logo der Theatergruppe „ErnsteS eXperimeNt“ zu schaffen.
Unter diesem Zeichen trat die von Stefanie Jezewski geleitete Gruppe mit Friederike Bach, Inge Zettler, Norbert Jezewski und Micka Berboth jetzt erstmals im neuen Max Ernst Museum auf. Max Ernst begegnet Caspar David Friedrich war Thema der interessanten, gut besuchten Soiree. Ein von dem namhaften Kunsthistoriker Professor Eduard Trier an Max Ernst weitergeleiteter Text romantischer Dichter über Reaktionen auf Caspar David Friedrichs Bild „Der Mönch am Meer“, eigentlich aber Reaktionen auf Kunst schlechthin, war Grundlage der Veranstaltung.
Die Gruppe „ErnsteS eXperimeNt“ bezog geschickt die von Max Ernst zum Text entwickelten Kollagen in ihre Aufführung ein und stellte überzeugend dar, dass auch Meisterwerke nicht vor Fehldeutungen vermeintlich Kundiger gefeit sind. Anschließend „untermauerte“ die als vorzügliche Fachwissenschaftlerin bekannte Dr. Ursula Lindau die szenische Darstellung durch eine hervorragende Interpretation des Bildes der Romantik und durch einen genialen Brückenschlag von Caspar David Friedrich zu Max Ernst und dessen Lithographie „Seelandschaft mit Kapuziner“.
Bevor die Teilnehmer der interessanten Soiree nach dessen herzlichem Dank an alle Ausführenden der Einladung des 1. Vorsitzenden, Dieter H.A.Gerhards, zum vorzüglichen kleinen Buffet und anschließenden interessanten Gesprächen folgten, nahm Karin H. Franssen als 2. Vorsitzende den am Abend mehrfach zitierten Satz der Romantiker auf: „ Es ist gut, dass die Bilder nicht hören können, sie hätten sich sonst schon längst verschleiert“ und sagte zusammenfassend: „Unsere Interpretationsversuche sind zwar oft sehr fehlerhaft, aber wir können in diesem herrlichen neuen Museum in dem Maße Zugang zu Max Ernst gewinnen, in dem wir nicht über die Kunstwerke reden, sondern sie zu uns sprechen lassen.“