Hinterlassenschaft
Besuch des Kolumba-Museums in Köln
Besuch des Kolumba-Museums in Köln
Das Kölner Diözesan-Museum unterscheidet sich in vielfacher Weise von anderen bekannten Ausstellungsgebäuden: es verbindet Altes mit Modernem ebenso wie Sakrales mit Banalem. So erlebten auch die Mitglieder der Max Ernst Gesellschaft bei einer hervorragenden Führung den Kontrast zwischen den Ausgrabungsstätten, die außer Resten der alten Kolumba-Kirche Dokumente römischer und merowingischer Kultur aufweisen, und dem von Peter Zumthor konzipierten, fast asketisch zu nennenden Neubau.
Klanginstallationen, Lichtwirkungen, Ausblicke faszinieren den Besucher ebenso wie die Weite der Räume. „Kolumba ist ein Licht- und Schattenmuseum, das sich im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten entfaltet“, heißt es zu Recht im Begleitheft zur Ausstellung. Der Besucher fühlt sich einbezogen in die Säle, ihre Höhe und Weite, vom Licht geleitet zu kostbaren Kunstwerken. Dann aber steht er plötzlich in der Intimität kleiner Räume, genießt den Dialog mit banalen Objekten die, ihrer Alltäglichkeit enthoben, Lebensentwürfe erahnen lassen. Dann öffnet sich wieder der Blick in die Stadt, auf den nahe gelegenen Dom vor dem wolkenverhangenen Himmel. Und spätestens in der Bibliothek ahnt man: das ist ein Haus zum Einkehren und Verweilen.