Schamonis Film „Caspar David Friedrich“
in der Max Ernst Gesellschaft
in der Max Ernst Gesellschaft
„Ein andächtiges C.D.Friedrich-Publikum. Herzlichen Dank!“ schrieb Peter Schamoni in das Gästebuch der Max Ernst Gesellschaft, die den berühmten Filmemacher zur Aufführung seines Filmes über Caspar David Friedrich in das Brühler Zoom-Kino eingeladen hatte.
Während Dieter Gerhards,1. Vorsitzender der Gesellschaft, den bedeutenden Gast vom Flughafen abholte, begrüßte Karin Franssen, 2. Vorsitzende, herzlich die äußerst zahlreich erschienenen Gäste. Dr. Jürgen Pech, Leiter des Max Ernst Kabinetts und Vorsitzender im wissenschaftlichen Beirat der Gesellschaft, stellte kenntnisreich und prägnant das Wirken Schamonis dar, der ja den meisten als Autor des hervorragenden Filmes über Max Ernst bekannt ist. Dass er sich mit einem breit gefächerten Themensprektrum befaßt, veranlaßte spätestens dann zum Schmunzeln, als Dr. Pech Schamoni als den Erfinder des Filmes „Zur Sache , Schätzchen“ nannte, der seinerzeit Uschi Glas zum großen Durchbruch verhalf.
Tatsächlich ließ Schamonis Film über den großen Maler der Romantik bei den Zuschauern Andacht aufkommen. Der Maler selbst tritt nicht in Erscheinung, dennoch ist es, als sähe man die Welt mit seinen den Augen: Landschaft, Stimmungen, Farben, aber auch politische Probleme seiner Zeit und finanzielle Nöte des Künstlers bringt der Film zum Greifen nahe. Grenzen und Entgrenzungsversuche werden mit erlebt. Man ist nicht mehr bloßer Zuschauer, man ist selbst ergriffen.
Nach dem Film vermittelte Schamoni faszinierende Einblicke in seine Schaffensweise und ließ erkennen, wie nahe er seinem Protagonisten, über den es bisher nur wenig Literatur gibt, gekommen war. Nähe, Verehrung kennzeichnen auch das Verhältnis von Max Ernst zum großen Meister der Romantik. Schamoni faßte dies sehr plastisch zusammen, als er über eine „Begegnung“ von Max Ernst und Caspar Davis Friedrich sprach: In der neuen Pinakothek in München sah er Max Ernst lange Zeit vor Friedrichs Gemälde von 1807 „Der Sommer, Landschaft mit Liebespaar“ stehen. Als der große Surrealist sich endlich von diesem Werk löste, nahm er mit bewegten Worten und einer tiefen Verneigung Abschied von dem großen Romantiker.