Nachdem Stefanie Jezewski mit Freunden in einer Matinee den WORT-Künstler Kurt Schwitters hervorragend präsentiert hatte, stellte die Max Ernst Gesellschaft nun den vielseitigen Dadaisten als BILD-Künstler im Sprengel-Museum in seiner Heimatstadt Hannover vor. Der Direktor des Hauses, Professor Dr. Ulrich Krempel, übernahm selbst die Führung durch die einmalige Schwitters-Sammlung und verstand es hervorragend, Zugang zum komplexen Werk zu vermitteln.
Die Besucher waren fasziniert von den Möglichkeiten, die ein modernes Museum eröffnet: Nicht nur Präsentation, sondern auch Pflege und Erforschung der vielseitigen Hinterlassenschaft des Merz-Künstlers sind Gegenstand und führen zu lebendigen Begegnungen mit dem Meister der Collage, der 1937 Deutschland unter dem Druck der politischen Ereignisse verlassen musste und dessen hannoveranisches Wohnhaus mitsamt dem dort in mehreren Räumen eingerichteten „Merzbau“ 1943 von Bomben zerstört wurde.
Auch der übrige Bestand des Sprengel-Museums faszinierte, natürlich vor allem die reiche Sammlung der Werke von Max Ernst, die die Brühler Gäste immer wieder aufsuchten.
Es war darüber hinaus aber auch anrührend, wie nicht nur das Museum, sondern die ganze Stadt auf den Tod von Niki de Saint Phalle reagierte, der Hannover eine umfangreiche Schenkung verdankt: An ihren Nanas am Leine-Ufer lagen Blumen, ein Rosenstrauß zierte ihr Foto im Foyer des Museums, Unbekannte hatten vor dem Museum Kerzen entzündet. Hier wurde deutlich, wie eine Stadt mit „ihren“ Künstlern lebt.