Wasser allenthalben! Als die große Gruppe der Brühler Max Ernst-Gesellschaft am frühen Morgen vom Flughafen Marco Polo aus über das Meer im eigens für sie gemieteten Schiff auf Venedig zufuhr, schien alles trostlos: Regengüsse, sturmgepeitschte See, erste Anzeichen von Seekrankheit auf dem schwankenden Schiff, durchnäßte Ankunft im Hotel, aus dem Boden aufsteigendes, die Plätze überflutendes Wasser, Gang über schmale, schwankende Notstege, keine Tickets für die Vaporetti, nirgends Aussicht auf Besserung, wohl aber auf Generalstreik am folgenden Tag. „Pazienza!“ rieten Italien-erfahrene Mitreisende, um die Organisatoren Dieter H.A. Gerhards und Karin H. Franssen vor der endgültigen Verzweiflung zu bewahren.
Der gute Rat bewährte sich: Petrus sandte Sonne. Nach einer kenntnisreichen Stadtführung durch Frau Sobczak fühlte man sich schon ein wenig heimisch und zur Eigeninitiative ermutigt. Die Darlegungen der einheimischen Führer boten Anlaß zu manchem Schmunzeln. Konzertbesuche in historischen Räumen der Vivaldi-Stadt ließen die Anstrengungen vergessen. Vor allem aber die hervorragenden Erläuterungen durch Dr. U. Lindau, Mitglied im Beirat der Gesellschaft, zeigten nie geahnte Zusammenhänge auf, ob in den zahlreichen Kirchen, Museen, auf Plätzen, oder und vor allem im Museum der Peggy Guggenheim vor den Meisterwerken von Max Ernst.
Beim gemeinsamen Abschlußessen wurde deutlich, wie stark die
Eindrücke des fünftägigen Venedig-Aufenthaltes die Max Ernst-Fans
beflügelt und zur weiteren Begegnung mit dem großen Sohn unserer
Stadt ermutigt haben.