Die Engel kamen nach Brühl
eingeladen von der Max Ernst Gesellschaft
eingeladen von der Max Ernst Gesellschaft
Eigentlich sind sie ja immer da. Aber das nur sehr diskret. Daher sieht sie nur der, der sie sehen will. Und diejenigen, die Überwirklichem zögerlich gegenüber stehen, die traditionelle Engeldarstellungen überholt finden?
Pater Eugen Bollin, in der Schweiz als Lyriker, Zeichner, Maler lebender, hochgeschätzter Benediktinerpater, lange Zeit Prior der Abtei Engelberg, machte es sich zur Aufgabe, Engel in einer Weise zu visualisieren, die mit der herkömmlichen Darstellungsart ganz und gar nicht konform ist: ENGEL IM GEGENSATZ nannte er seine Zeichnungen und Gemälde, die vom 21.August bis 02.September 2008 von der Max Ernst Gesellschaft in der Orangerie von Schloss Augustusburg präsentiert wurden.
Dieter H.A. Gerhards, 1. Vorsitzender der Gesellschaft, kennt und schätzt Pater Eugen seit langem. Was lag da näher, als die Idee zu einer Ausstellung in Brühl zu entwickeln? In Zusammenarbeit mit Karin H. Franssen, der 2. Vorsitzenden, ergab sich ein stimmiges Konzept:
Abweichend von den bisher bekannten – und bewährten – Sommerfesten der Max Ernst Gesellschaft wurde zur Ausstellung eine ganz besondere Eröffnungsfeier konzipiert. Der GEGENSATZ zwischen überkommenen und zeitgenössischen ENGEL–Darstellungen bildete die Grundlage. Wo besser als in der Schlosskirche Maria von den Engeln und ihren wunderbaren reichen, traditionellen Engeldarstellungen hätte dies geschehen können? Dechant Thomas Iking rezitierte Texte aus Bollins neuestem lyrischen Werk INNENRÄUME. Professor Dr. Klaus Addicks lud mit Orgelmeditationen ein zu Besinnung, Verinnerlichung. Die zahlreichen Teilnehmer empfanden diesen Zweiklang von Wort und Musik als wohltuend. Anschließend eröffnete Bürgermeister Michael Kreuzberg die Ausstellung in der Orangerie. Die luziden Ausführungen von Professor Dr. Klaus Addicks und die äußerst anregenden Gespräche mit dem Künstler, Pater Eugen Bollin, führten viele zu einem intensiveren Verständnis einer Kunst, die spirituelle Wahrheiten in zeitgenössischen Sichtweisen auszudrücken versucht. Damit befand man sich im engen Kontakt zum im gegenüber der Orangerie liegenden Haus geborenen Künstler Max Ernst, der seinerseits in vielfacher Weise zu verdeutlichen suchte, dass es Welten gibt, die über die hier und jetzt erfahrbare Realität hinaus gehen.
Im Gästebuch der Max Ernst Gesellschaft würdigten viele Besucher die Engeldarstellungen des Künstlers und nannten die Eröffnungsfeier ebenso wie die Ausstellung einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Orientierungssuche.