Surrealistische Musik
Zum Jahresausklang bei der Max Ernst Gesellschaft
Zum Jahresausklang bei der Max Ernst Gesellschaft
Der 48jährige Komponist und Pianist Ivan Sokolov scheut sich nicht, sein Klavierspiel durch andere Klangquellen, etwa Flöte, Rassel, sogar Luftballons, oder auch durch die eigene Stimme und sogar durch beachtlichen Körpereinsatz zu ergänzen, wenn es darum geht, die Vielfalt musikalischer Aussagemöglichkeiten vor den erstaunten Zuhörern aufzufächern. Der „Theorie des musikalischen Inhalts“ am Moskauer Konservatorium lehrende Professor bewies seinem begeisterten Publikum, dass Theorie nicht grau sein muss und der Inhalt weit über gängige Rezeptionsgewohnheiten hinausreicht und faszinierende Erlebnisse bietet. Assoziativ erlebte Bilder, Räume, Visionen. Entgrenzungen, wie auch die Malerei und die Dichtung des Surrealismus sie anstrebten, standen auf dem Programm. Synästhesien wurden evoziert und ließen Lichtungen, Regenbögen, Wolken, Blitze nicht nur hören, sondern auch sehen, erleben. Kompositionen von Satie, John Cage, Cathy Berberian, Sofia Gubaiduliana oder auch eigene Werke, alles wurde mit Leichtigkeit und Witz dargeboten. Die begeisterten Konzertteilnehmer erzielten zahlreiche Zugaben, nicht nur Satie, sondern auch eine faszinierende Bach-Adaptation.
Eine Teilnehmerin schrieb ins Gästebuch: “Fast wie ein Kinderspiel – das Schwere wurde leicht – eine wunderbare Darbietung“ und charakterisierte damit treffend die heitere Stimmung beim Jahresausklang der diesjährigen Aktivitäten der Max Ernst Gesellschaft.