Peter Schamoni, der bedeutende Cineast, feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. Aus diesem Anlaß zeigt das Westfälische Landesmuseum in Münster, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte, in Kooperation mit dem Künstler die Ausstellung „Max Ernst läßt grüßen – Peter Schamoni begegnet Max Ernst“.
Die Max Ernst Gesellschaft hatte dank der Initiative von Karin Franssen, der 2. Vorsitzenden, Gelegenheit, die Ausstellung am Tag vor der offiziellen Eröffnung zu besuchen und war begeistert: In den weitläufigen Räumen begegnet man – nach Themenbereichen gegliedert – bekannten, aber auch selten bzw. bisher noch nicht gezeigten Werken von Max Ernst. In filmische Szenen eingeblendet, kommentiert er selbst sein Werk , so dass man den Eindruck hat, mit dem Künstler persönlich durch die Ausstellung zu gehen. Diese lebendige Begegnung wurde intensiviert durch Peter Schamoni, der die Gäste bei ihrem zweistündigen Rundgang begleitete und zu zahlreichen Objekten selbst Erlebtes zu berichten wusste. So erläuterte er z.B. die Entstehung der „Mikroben“, das Zustandekommen von Bildtiteln, das Schicksal einzelner Bilder. Er zeigte Max Ernst beim Boule-Spiel, erläuterte die Entstehungsgeschichte seiner Filme über Max Ernst, berichtete über zahlreiche Begegnungen während seiner langjährigen Freundschaft mit dem Künstler, den er als junger Filmemacher kennen lernte. Er erklärte die Konzeption der Ausstellung, die durch ihre Lebendigkeit und kluge, z.T. witzige (auf dem roten Teppich hört man die Stimme von Max Ernst am besten) Ideen überzeugte. Hier bestätigte sich die im Vorwort des Katalogs zu lesende Feststellung von Peter Schamoni, die Begegnung mit Max Ernst sei für ihn „das wichtigste Erlebnis seines Lebens“.
Außer dieser großartigen Schau, die völlig anders ist als herkömmliche Ausstellungen, konnten die Mitglieder der Max Ernst Gesellschaft weitere Highlights genießen: das Landesmuseum bietet mit der Ausstellung „Aufgemischt“ aus eigenen Beständen eine Gegenüberstellung moderner und alter Meister, wobei das Original des Paradies-Bildes von Franz Marc und August Macke diejenigen anzog, die bisher nur die Kopie im Bonner Macke-Haus kannten. Den Dom besuchten vor allem jene, die Besinnung und klare Konzeptionen christlicher Kunst schätzen. Zwischen Dom und Museum nahm quirliges Leben auf dem berühmten Markt alle die gefangen, denen die reichen Angebote von Blumen, Obst, Gemüse, Getränken, Käse, Fisch, ausgefallenen Angeboten der „Fressecke“ und der Terrassencafés bei strahlendem Sonnenschein Münster als heiteren, fast mediterranen Ort erscheinen ließen. Auch dies – wie die Schamoni-Ausstellung – ein Angebot an alle Sinne!
„Max Ernst lässt grüßen – Peter Schamoni begegnet Max Ernst“ wird bis zum 10.01.2010 gezeigt, der Katalog gleichen Titels erschien im Verlag Coppenrath. – „Aufgemischt“ zeigt das Landesmuseum während der Umbauphase.
Informationen auch unter: www.lwl-landesmuseum-muenster.de .